24. September 2024, Tägliche Marktsicht
SMI startet ruhig in die neue Börsenwoche
Der Schweizer Aktienmarkt beendete den gestrigen Handelstag mit leichten Kursgewinnen. Diese Woche steht der Zinsentscheid der SNB von kommendem Donnerstag im Fokus der Anleger.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.26%, SPI +0.26%, SMIM: +0.31%
Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete am gestrigen Börsentag einen verhaltenen Wochenstart mit leichten Kursgewinnen. Der Effekt der hohen US-Zinssenkung von letzter Woche ebbt immer mehr ab und die Anleger fokussieren sich mit dem Zinsentscheid der SNB am Donnerstag auf den nächsten anstehenden Event. Dabei wird von einer Zinssenkung von 25 Basispunkten ausgegangen. Die gestern veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes (PMI) lieferten weitere Kenntnisse darüber, dass sich die Stimmung in der Industrie in der Eurozone sowie in den USA eintrübt. Zu Börsenschluss stand der Schweizer Leitindex SMI bei einem Plus von 0.3%. Unter den 20 Blue Chips gab es 12 Gewinner und 8 Verlierer. Am stärksten avancierten im SMI die Aktien von Nestlé (+1.0%), Alcon (+0.9%), Zurich (+0.8%), Givaudan (+0.7%), Lonza (+0.6%) und Swiss Life (+0.6%). In der Verlustzone befanden sich unter anderem die Titel von Swiss Re (-0.5%), Logitech (-1.0%) und Sonova (+1.4%). Am breiten Markt legten Zehnder (+4.2%), Sandoz (+2.6%), Ypsomed (+2.5%), V-Zug (+1.9%) und Barry Callebaut (+1.8%) zu. Zu den Verliereraktien gehörten DocMorris (-1.5%), Polypeptide (-2.2%), Gurit (-2.8%) und Meyer Burger (-4.3%).
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.29%, DAX: +0.68%
Die europäischen Aktienmärkte starteten mit Verlusten in die neue Börsenwoche, ehe diese bereits am frühen Morgen wieder wettgemacht wurden. Der länderübergreifende Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 beendete den Börsentag 0.3% im Plus. Der französische CAC40 legte um 0.1% zu. Der spanische IBEX35 sowie der britische FTSE100 schlossen 0.4% höher als am Vortag. Der deutsche DAX verzeichnete mit einem Plus von 0.7% den höchsten Zuwachs. In der Sektorenbetrachtung stiegen vor allem die Bereiche Immobilien, Versorger, Zyklischer Konsum und Nichtzyklischer Konsum. Weniger gefragt waren die Sektoren Finanzen und Gesundheit.
Aktienmärkte USA
DowJones: +0.15%, S&P500: +0.28%, Nasdaq: +0.14%
An den amerikanischen Aktienmärkten flacht der Optimismus nach dem Zinsentscheid von letzter Woche zunehmend ab. Der Leitindex DowJones erreichte gestern wieder einen neuen Rekordstand und schloss am Ende 0.2% in der Gewinnzone. Der marktbreite S&P500 (+0.3%) und der technologielastige Nasdaq (+0.1%) wiesen ebenfalls ein leichtes Plus aus. In der Sektorenbetrachtung stiegen die Sektoren Energie, Zyklischer Konsum und Immobilien an, während Aktien aus den Bereichen Kommunikationsdienstleistungen und Gesundheit zurückblieben. Auf Einzeltitelebene standen die beiden Chip-Unternehmen Qualcomm (-1.8%) und Intel (+3.3%) im Tagesfokus. Meldungen über eine allfällige Übernahme von Intel durch Qualcomm sorgten bereits am Freitagabend für erhebliche Kursveränderungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 3.753%; DE: 2.154%; CH: 0.402%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe tendierte gestern seitwärts. Die zu Wochenbeginn publizierten Konjunkturdaten brachten keine neuen Impulse. Im Verlauf der Woche steht die Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank im Fokus der Marktteilnehmenden. Wir gehen davon aus, dass die SNB ihren Leitzins am Donnerstag ein weiteres Mal um 25 Basispunkte senken wird.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8475
Euro in US-Dollar: 1.1118
Euro in Franken: 0.9422
Der Euro litt gestern unter schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone. Folglich büsste die Gemeinschaftswährung gegenüber allen wichtigen Währungen an Wert ein. Dahingegen war der Schweizer Franken zum Wochenstart gefragt und gewann sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Euro an Wert.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 71.26 pro Fass
Goldpreis: USD 2'634.91 pro Unze
Der Ölpreis sank zu Wochenbeginn, nachdem er vergangene Woche zur Erholung angesetzt hatte. Die angespannte Situation im Nahen Osten rückte wieder in den Hintergrund. Dahingegen gewannen Konjunktursorgen die Oberhand. Der Goldpreis setzte seine Rekordjagd der Vorwoche fort. Tiefere Zinsen in den USA stützen das zinslose Edelmetall.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Einkaufsmanagerindex (September)
Industrie: letzter: 47.9; erwartet: 48.6; aktuell: 47.0
Dienstleistungen: letzter: 55.7; erwartet: 55.2; aktuell: 55.4
Die Stimmungsumfrage in den USA zeigt weiterhin eine grosse Diskrepanz zwischen der Industrie und dem Dienstleistungssektor. Der Einkaufsmanagerindex in der Industrie hat sich noch weiter von der Wachstumsschwelle entfernt. Zu schaffen machen der Industrie insbesondere die schwache Nachfrage, welche sich in einem tieferen Auftragseingang äussert. Dahingegen notiert der Index für den Dienstleistungssektor weiterhin deutlich über 50 Punkten, was ein Wachstum signalisiert.
Eurozone: Einkaufsmanagerindex (September)
Industrie: letzter: 45.8; erwartet: 45.7; aktuell: 44.8
Dienstleistungen: letzter: 52.9; erwartet: 52.3; aktuell: 50.5
Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich stärker als erwartet eingetrübt. Dies gilt sowohl für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor. Mit 50.5 Punkten notiert der Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Industrieproduktion schrumpfte hingegen bereits zum 18. Mal in Folge. Die Auftragseingänge nahmen abermals ab, was die künftigen Geschäftsaussichten belastet. Als Bremsklotz erwiesen sich erneut Deutschland, aber auch Frankreich, wo sich die Stimmung nach den olympischen Spielen wieder deutlich eintrübte.
Céline Koster
8021 Zürich
Florian Hiltpold
8021 Zürich