US-Aktienmarkt auf Rekordhoch

Im Juni entwickelten sich die Aktienmärkte unterschiedlich. Während in den USA neue Höchststände erreicht wurden, verloren die europäischen Aktienmärkte an Schwung. Für Verunsicherung sorgte der Ausgang der Europaratswahlen Anfang Juni insbesondere in Frankreich. Der französische CAC40 verlor in der Folge überdurchschnittlich. Die Zinsentscheide der EZB und der Fed fielen hingegen im Rahmen der Erwartungen aus, weshalb der Einfluss auf die Aktienmärkte gering war. Während die EZB eine Leitzinssenkung vornahm, hält die Fed am Leitzinsband fest, da die Inflation weiter zu hoch für einen Zinssenkungsschritt sei. Bislang ging die Fed von drei Zinsschritten bis Ende Jahr aus, neu wird nur noch ein einzelner Zinsschritt erwartet.

«Old Economy» Aktien bleiben zurück

Obwohl die Fed den Hoffnungen auf Leitzinssenkungen aufgrund ihrer angepassten Prognose einen Dämpfer verpasste, konnten die US-Aktienmärkte ihre Rekordjagd fortsetzen. Sowohl der S&P500 als auch der Nasdaq erreichten im Juni neue Höchststände. Getrieben wurde die Kursrally in den USA einmal mehr von einigen wenigen Schwergewichten, die vom Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) profitieren. Die Unternehmen der «Old Economy» entwickelten sich indes schwach. Ein Blick auf die unterschiedliche Kursentwicklung zeigt dies deutlich. Während der S&P500 die Aktien im Index nach Marktkapitalisierung gewichtet und somit grössere Unternehmen einen stärkeren Einfluss auf die Wertentwicklung haben, sind im «S&P500 Equal Weight Index» alle Unternehmen gleichgewichtet.

Nvidia als Kurstreiber

Der Chiphersteller Nvidia konnte angetrieben von den hohen Zukunftserwartungen an KI weiter avancieren. Der Konzern knackte Mitte Juni gemessen an der Marktkapitalisierung die Marke von 3.3 Bio. US-Dollar und liefert sich damit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Tech-Schwergewichten Microsoft und Apple um die Krone als wertvollstes US-Unternehmen. Im Fahrwasser davon profitieren auch die vermeintlich als KI-Gewinner geltenden Unternehmen wie Broadcom, Qualcomm, Dell und HP. Der Beweis, dass sich die hohen Investitionen in KI in den Unternehmensprofiten niederschlagen, steht bei den meisten Unternehmen aber noch aus.