03. September 2024, Tägliche Marktsicht
Verhaltener Start in den September
Zum Auftakt in den neuen Monat zeigten sich die Aktienmärkte kaum verändert. Im Fokus stehen heute die Ergebnisse von Partners Group, Swiss Life und dormakaba.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.12%, SPI +0.06%, SMIM: -0.15%
Der Schweizer Aktienmarkt konnte sich nach einer Eröffnung in der Verlustzone fangen und schloss den ersten Handelstag im September leicht im Plus. Die Handelsvolumen fielen bescheiden aus, auch weil in den USA die Börsen aufgrund eines Feiertages geschlossen blieben. Die gestern publizierten Konjunkturzahlen aus der Schweiz, China oder Europa konnten ebenfalls keine Impulse liefern. Der Blick der Marktteilnehmer richtet sich bereits zum kommenden Freitag, an welchem der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird. Diese Daten werden mit Spannung erwartet, da sie einen Hinweis darauf geben können, ob und wie stark die US-Notenbank die Zinsen senken wird. Mehrheitlich wird im September mit einer Zinssenkung von 25 Basispunkten gerechnet. Der Leitindex SMI notierte bei Handelsschluss 0.1% höher, wohingegen der SMIM, welcher die 30 grössten Schweizer KMUs umfasst, 0.2% tiefer schloss. Von den 20 Blue Chip-Aktien beendeten 12 den Tag in der Gewinnzone, während sich 8 rückläufig zeigten. Die Tabellenspitze führte Swisscom (+1.2%) an. Der Telekomwert war aufgrund seiner defensiven Qualitäten gesucht. Ebenfalls gesucht waren die Versicherungswerte Zurich Insurance (+0.9%), Swiss Re und Swiss Life (je +0.3%). Die beiden Pharmariesen Novartis (+0.6%) und Roche (+0.2%) sorgten für Unterstützung, während Nestlé (-0.4%) in der Verlustzone notierte. Die grössten Abgaben verzeichnete Lonza (-1.2%). Die Aktien des Pharmazulieferers litten nach einer Jahresperformance von rund 55% unter Gewinnmitnahmen. Ebenfalls schwach entwickelten sich Logitech (-0.6%), Sonova (-0.4%) und UBS (-0.3%). Gestern publizierte Burkhalter die Zahlen zum 1. Halbjahr 2024. Der Elektroinstallateur und Gebäudetechniker konnte den Umsatz um 7.9% auf CHF 570.3 Mio. erhöhen. Der operative Gewinn auf Stufe EBIT stieg um 8.5% auf CHF 28.2 Mio. und unter dem Strich verblieb ein um 9.9% höherer Reingewinn von CHF 23.3 Mio. Der Gewinn je Aktie erreichte CHF 2.19 (Vorjahresperiode 2.04). Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein moderater Anstieg des Ergebnisses je Aktie angepeilt. Die Aktie schloss 0.4% schwächer.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.30%, DAX: +0.13%
Die europäischen Aktienmärkte starteten ohne grössere Bewegung in den September. Während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 (+0.3%) und der französische CAC40 (+0.2%) leicht höher schlossen, mussten der britische FTSE 100 und der italienische FTSE MIB (je -0.2%) kleine Verluste hinnehmen. Aus Branchensicht waren die Bereiche Kommunikationsdienste, Immobilien und Technologie gefragt. Unterdurchschnittlich schnitten die Sektoren Industrie, Zyklischer Konsum und Grundstoffe ab.
Aktienmärkte USA
DowJones: geschlossen, S&P500: geschlossen, Nasdaq: geschlossen
Die amerikanischen Aktienmärkte blieben gestern aufgrund des Feiertages «Labor Day» geschlossen.
Unternehmensberichte
Heute Morgen veröffentlichte Partners Group die Ergebnisse zum 1. Halbjahr 2024. Der Private Equity-Spezialist konnte die verwalteten Vermögen um 5% auf USD 149 Mrd. erhöhen, während der Umsatz von CHF 1.05 Mio. im Vorjahr auf CHF 977 Mio. sank. Dies entspricht einem Rückgang von 7%. Insbesondere die Performance Fees schlugen mit einem Rückgang von 39% auf CHF 161 Mio. deutlich zu Buche. Die Einnahmen aus den erfolgsabhängigen Gebühren hatten sich im Vorjahr allerdings fast vervierfacht. Die Managementgebühren stiegen um 4% auf CHF 815 Mio. Der operative Gewinn auf Stufe EBIT sank um 6% auf CHF 605 Mio. (1. Halbjahr 2023: CHF 644 Mio.). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 62.0%, im Vergleich zu 61.2% im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein um 8% tieferer Reingewinn von CHF 508 Mio. Das Management bestätigte die Ziele für das Gesamtjahr. Partners Group rechnet weiterhin mit Kapitalzusagen zwischen USD 20 bis USD 25 Mrd. Im 1. Halbjahr 2024 hat das Unternehmen USD 11 Mrd. an Kundengeldern akquiriert. Mit dem vorgelegten Zahlenset verfehlt Partners Group die Markterwartungen.
Swiss Life steigerte im 1. Halbjahr 2024 die verbuchten Prämieneinnahmen um 2% auf CHF 11.66 Mrd., wobei mit Ausnahme der Markteinheit International alle Regionen (Schweiz, Frankreich, Deutschland) zum positiven Ergebnis beitrugen. Der Lebensversicherer konnte das Fee-Geschäft weiter ausbauen und die Fee-Erträge um 5% auf CHF 1.26 Mrd. steigern. Das Fee-Ergebnis stieg dank Swiss Life Asset Managers und Swiss Life Frankreich gegenüber dem 1. Halbjahr 2023 um 15% auf CHF 395 Mio. Der bereinigte Betriebsgewinn stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6% auf CHF 883 Mio., während der Reingewinn mit CHF 632 Mio. nur marginal höher war (Vorjahr: CHF 630 Mio.). Die Eigenkapitalrendite betrug 17.8%, nachdem sie im Vorjahr bei 15.8% gelegen hatte. Die Solvenzquote belief sich per 30. Juni auf rund 205%. Zum Jahresende 2023 hatte sie noch bei 212% gelegen. Damit liegt sie aber oberhalb der strategischen Ambition von 140% bis 190%. Swiss Life bestätigt die Ziele für das Gesamtjahr. Die Eigenkapitalquote soll zwischen 10% und 12% liegen. Beim Fee-Ergebnis wird weiterhin das untere Ende des Korridors von CHF 850 bis CHF 900 Mio. angepeilt. Ein neues, für drei Jahre ausgelegtes Strategieprogramm mit neuen Mittelfristzielen will das Management Anfang Dezember an einem Investorentag veröffentlichen. Mit den vorgelegten Zahlen übertrifft Swiss Life die Analystenerwartungen klar.
Heute Morgen publizierte dormakaba die Zahlen zum Geschäftsjahr 2023/24, welches per Ende Juni 2024 endete. Der Nettoumsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 0.4% auf CHF 2.84 Mrd. Organisch, also bereinigt um Fremdwährungseinflüsse, konnte der Umsatz um 4.7% gesteigert werden. Zurückzuführen ist der Anstieg auf höhere Volumen (+1.9%) und Preiserhöhungen (+2.8%). Der bereinigte operative Gewinn auf Stufe EBITDA stieg um 8.3% auf CHF 416.9 Mio. Die entsprechende Marge stieg um 120 Basispunkte auf 14.7%. Das im Juli 2023 eingeführte Transformationsprogramm trug durch gesteigerte Betriebs- und Beschaffungseffizienz zur Steigerung der Marge bei. Unter dem Strich blieb ein um 7.1% tieferer Reingewinn von CHF 82.2 Mio. Das Unternehmen erzielte einen freien Cashflow von CHF 204.6 Mio. (+15.9%), was es dem Schliesstechnikspezialist ermöglichte, die Nettoverschuldung von CHF 454.8 Mio. auf CHF 142.1 Mio. zu reduzieren. Die Kapitalrendite (ROCE) stieg um 390 Basispunkte auf 29.0%. Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet das Management ein organisches Umsatzwachstum von 3% bis 5% und eine bereinigte EBITDA-Marge von mindestens 15%. Die Mittelfristziele bestätigt dormakaba. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von CHF 8.00 pro Aktie vor (Vorjahr: CHF 9.50). Mit den publizierten Zahlenset liegt dormakaba leicht über den Markterwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 3.913%; DE: 2.333%; CH: 0.429%
Aufgrund eines Feiertages in den USA war der US-Kapitalmarkt gestern geschlossen. Folglich fehlten auch an den europäischen Kapitalmärkten die Impulse für grössere Bewegungen. Diese Woche richtet sich der Blick auf den US-Arbeitsmarktbericht, welcher am Freitag publiziert wird.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8524
Euro in US-Dollar: 1.1055
Euro in Franken: 0.9423
Der Euro erhielt gestern Unterstützung von positiven Konjunkturdaten. Gemäss den finalen Daten der Einkaufsmanagerumfrage ist die Industrie in der Eurozone im August leicht weniger stark geschrumpft als bisher angenommen. Folglich legte der Euro gegenüber den meisten G10-Währungen zu. Der Schweizer Franken war hingegen gestern nicht gesucht und büsste gegenüber fast allen wichtigen Währungen an Wert ein.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 73.85 pro Fass
Goldpreis: USD 2’495.15 pro Unze
Nachdem der Ölpreis am Freitag unter Druck war, hat sich der Preis am Montag stabilisiert. Am Freitag sorgte die Meldung, wonach die OPEC ihre Fördermenge ab Oktober steigern könnte, für einen Preisrückgang um über zwei US-Dollar. Die US-Sorte West Texas Intermediate notiert aktuell knapp unter 74 US-Dollar pro Fass.
Wirtschaft und Konjunktur
Schweiz: Einkaufsmanagerindex Industrie (August)
letzter: 43.5; erwartet: 43.8; aktuell: 49.0
Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich im vergangenen Monat überraschend stark verbessert. Mit 49.0 Punkten bleibt der Einkaufsmanagerindex aber weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Deutlich verbessert hat sich der Subindex für die Produktion. Der für die künftige Geschäftsentwicklung wichtige Auftragsbestand wird weniger negativ beurteilt. Allerdings deutet die Umfrage weiterhin auf einen zu kleinen Auftragsbestand hin.
Céline Koster
8021 Zürich
Anja Felder
8021 Zürich