Credit Office: analysiert, entscheidet und überwacht
Alex Rinderknecht ist seit Anfang Juni 2019 Leiter Credit Office. Er und sein 15-köpfiges Team prüfen pro Jahr rund 6500 Kreditanträge und nehmen rund 4500 Immobilienbewertungen vor. «Das Kreditgeschäft ist immer ein Geschäft mit Risiken. Dabei geht es uns nicht darum, Risiken zu vermeiden, sondern sie in Einklang mit unserer Risikofähigkeit und unserem Risikoappetit zu bringen», sagt Alex.
Es sollen nicht nur die Risken für die Bank im vertretbaren Rahmen gehalten werden, sondern auch unsere Kundinnen und Kunden sollen vor überhöhten Risiken geschützt werden. Schliesslich wünschen wir uns langfristige und nachhaltige Geschäftsbeziehungen mit ihnen, so der Experte. Als Ausgleich zu seinem Job begibt sich der Diplom Biersommelier in seiner Freizeit auf Entdeckungsreise zu Brauereien und Beer-Festivals im In- und Ausland.
Abwechslungsreiche Tätigkeit mit grosser Verantwortung
Alle Kreditgeschäfte, die über den Entscheidungskompetenzen der Niederlassungen vor Ort liegen, werden vom Credit Office auf Herz und Nieren überprüft. Bei der Überprüfung der Anträge gehe es nicht nur um ein Ja oder Nein. «Falls wir einem Gesuch nicht auf Anhieb zustimmen können, suchen wir stets gemeinsam mit den Kundenberaterinnen und Kundenberatern eine Lösung, die für die Kundschaft und die Bank stimmt», erklärt Alex. So verstehe sich sein Team auch als Kompetenzzentrum, welches die Kolleginnen und Kollegen auf den Niederlassungen in der Lösungsfindung unterstützt. «Aus diesem Grund werden bei uns Anträge nur selten abgelehnt. Dies hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass unsere Frontmitarbeitenden die Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft sehr gut kennen. Erst wenn unsere Beraterinnen oder Berater den Antrag angemessen überprüft haben und davon überzeugt sind, dass es ein gutes Geschäft für beide Seiten ist, kommt der Kreditantrag bei uns auf den Tisch», erklärt Alex weiter.
Zum Wohl
Alex ist nicht nur ein Experte für das Kreditgeschäft, sondern auch für Bier- und Braukultur. Als Diplom Biersommelier ist er in seiner Freizeit bei Brauereibesichtigungen und Beer-Festivals im In- und Ausland anzutreffen. Gerne besucht er auch Seminare, um seine Kenntnisse noch weiter zu vertiefen. Er organisiert gerne auch Verkostungen für Freunde und Familie. Aber was macht eigentlich ein Biersommelier? «Bier ist nicht gleich Bier. Die Palette an Bierstilen ist riesig, die Geschmacksunterschiede ebenfalls. Es gibt schwere, rabenschwarze, hopfenbetonte oder mit wilden Hefen vergorene Biere. Um sich in der Vielfalt der Bierstile nicht zu verlieren, braucht es Kenner. Ich habe mich schon immer sehr für Kulinarik, Genuss und die Vielfalt von Aromen interessiert. Bier bietet eine besonders breite Palette an Geschmackserlebnissen und wurde so zu meiner Leidenschaft. Ich wollte mit der Ausbildung zum Biersommelier und später zum Diplom Biersommelier mein Wissen über Bier und die jahrtausendalte Braukultur vertiefen», erklärt Alex.
Neben der Theorie und der Geschichte des Bieres, dem Brauen, der Schanktechnik und vielem mehr, ist die Sensorik ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Denn als Biersommelier braucht es ein ausgezeichnetes Geschmackssensorium. «Während meiner Ausbildung lernte ich, die verschiedenen Bierstiele optisch wie geschmacklich zu erkennen, zu unterscheiden und zu beschreiben. Die Vielfalt der Farbspiele – von goldglänzend über mahagoni bis zu tiefschwarz geben erste Hinweise über den Geschmack und die Aromen», erklärt er weiter. Und wer eine trainierte Nase hat, nimmt beim Riechen Duftspiele von Bananen, eingelegten roten Früchten, Schokolade, Nelken oder Zitrusnoten wahr. «Teil des sensorischen Trainings ist es auch, bieruntypische Aromen – so genannte Bierfehler – zu identifizieren, um die Qualität des Produktes zu überprüfen», sagt der Bierexperte. Seit dem Lockdown im Frühling 2020 braut Alex auch selbst Bier. «Als der Lockdown das Reisen unmöglich machte, bestellte ich mir eine Heimbrauanlage und nutzte die freien Tage über Ostern, um mein eigenes Bier zu brauen», sagt Alex und lächelt. Seitdem experimentiert er nach Herzenslust. Doch bevor er seine selbstgebrauten Biere jeweils geniessen kann, muss er sich gedulden. «Denn am Ende des Brautages steht leider nicht das fertige Bier, sondern ein Sud, der nun noch schön gären, lagern und reifen muss», sagt er. Gut Ding will eben Weile haben.