«Ich bin dann mal weg!»
Über mangelnde Arbeit konnte sich Georg Senn nie beklagen. Seit 28 Jahren arbeitet er bei der St.Galler Kantonalbank, davon 27 Jahre als Teamleiter Zentrale Dienste am Hauptsitz. Ende 2023 wird er seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Langweilig wird es dem vielseitig engagierten Mann dabei sicher nicht.
Seit insgesamt 28 Jahren arbeitest du bei der SGKB. Erinnerst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag?
Georg Senn: Genau genommen hatte ich zwei erste Arbeitstage bei der KB. Mein erster war in der Niederlassung in Wil 1995. Damals hat die KB die Sparad (Anmerkung der Redaktion: Sparkasse der katholischen Administration) übernommen und ich durfte als «Inventar» mit. Als Regionalsitz hatte die Niederlassung damals noch 95 Mitarbeitende, die mich sehr herzlich willkommen hiessen. Als ein Jahr später am Hauptsitz die Stelle Leiter Spedition frei wurde, wechselte ich nach St.Gallen. Mit 38 Jahren war ich mit Abstand der Jüngste im Team. Anders als in Wil hat es am Hauptsitz einige Wochen gedauert, bis wir als Team zusammengewachsen sind. (Lacht)
Was hat sich in den letzten 28 Jahren geändert und was ist gleich geblieben?
Mit den Jahren durfte ich immer mehr Aufgaben übernehmen. So kamen der Einkauf, die Druckerei, die Materialverwaltung, die Hauswartdienste, die Archive und die Cafeteria hinzu. Dadurch wurde mein Job sehr abwechslungsreich.
Erinnerst du dich an ein spezielles Erlebnis?
Die Übernahme der Sparad habe ich noch ganz genau in Erinnerung. An dem Montagmorgen habe ich bei meiner damaligen Arbeitgeberin einen Baukredit unterschrieben und um 17 Uhr wurden wir im Hotel Ekkehard informiert, dass die KB die Sparad übernimmt. Da wurde mir schon etwas mulmig. Ich stellte mir die Frage: «Kann ich jetzt überhaupt noch mein Haus bauen?». Rückblickend ist alles sehr gut gekommen. Spezielle Erlebnisse gibt es, seit ich bei der KB bin, alle paar Wochen, sei es bei Veranstaltungen, bei Archivräumungen, im Tagesgeschäft – einfach überall.
Gibt es etwas, auf das du ganz besonders stolz bist?
Auf mein Team. Alle machen ihre Arbeit mit Freude, das bemerken auch unsere Kundinnen und Kunden. Dass wir dienstleistungsorientiert sind, beweisen die Punkte-Trikots. Fünfmal wurde uns die Auszeichnung als bestes Backoffice-Team verliehen. Schade, dass dieses Trikot abgeschafft wurde – vielleicht weil wir es zu oft gewonnen haben. (Lacht)
Deinen Nachfolger, Charles Walder, hast du die letzten drei Monate eingearbeitet. Wie war für dich diese Übergangszeit?
Sehr positiv. Ich konnte ihm vieles zeigen, aber nicht alles. Ist auch kaum möglich in drei Monaten. Doch das Wichtigste weiss er jetzt. Ich wünsche Charles die gleiche Unterstützung von seinem Team, die ich in all den Jahren bekommen habe.
Was ist das Wichtigste, das Charles nicht vergessen darf?
Das unsere internen Kundinnen und Kunden an oberster Stelle stehen.
Wenn ich richtig informiert bin, gehst du in Frühpension. Hast du genug von der KB? :)
Ganz sicher nicht. Aber nach 50 Jahren Arbeit wurde es Zeit aufzuhören. Ob ich nun Ende 2023 gehe oder drei viertel Jahre später, macht keinen Unterschied. Natürlich werden mir die Menschen und all die tollen Begegnungen fehlen, aber es kommt sicher gut. Ausserdem wird im September 2024 meine Partnerin ebenfalls pensioniert. Darauf freue ich mich sehr. Dann haben wir viel Zeit zu reisen und mit unseren Enkeln etwas zu unternehmen.
Was wirst du am ersten Tag deiner Pensionierung machen?
Die ersten paar Tage werde ich gar nichts machen. Aufstehen, mit meiner Partnerin frühstücken und den ganzen Tag faulenzen. Ab der zweiten Woche versuche ich wieder, einen geregelten Alltag zu haben. Ich will mich vor allem regelmässiger bewegen. Ich habe mir ein E-Bike gekauft und hoffe, dass es nicht in der Garage verstaubt.
Gell, unseren Freiwilligentagen bleibst du auch als Pensionär treu?
Nicht nur den Freiwilligentagen, sondern auch dem Sportivo. Ich werde auch am Pensioniertenanlass und an der Generalversammlung teilnehmen. So oder so: Ich werde immer mit der KB, der ich so viel zu verdanken habe, verbunden sein.