Wie viel Taschengeld ist in welchem Alter sinnvoll?
Sackgeld ist einer der wichtigsten Faktoren, um Kindern den Umgang mit Geld zu lehren. Wie viel Taschengeld angebracht ist, hängt vor allem vom Alter und der finanziellen Lage der Familie ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Eltern dürfen frei bestimmen, ob sie dem Kind Taschengeld zahlen.
- Die Höhe des Sackgeldes hängt vom Alter des Kindes ab.
- Ist das Taschengeld aufgebraucht, sollten Eltern davon absehen, es aufzustocken.
- Mit zusätzlicher Arbeit in Haushalt und Garten können sich Kinder einen Bonus dazuverdienen.
Mit Sackgeld lernen Kinder den Umgang mit Geld
Sackgeld ist in der Schweiz weit verbreitet, ist aber kein Muss. Es obliegt den Eltern, ob sie ihren Kindern ein fixes Taschengeld auszahlen. Natürlich kommt es bei dieser Entscheidung auf die finanziellen Mittel der Familie an. Sind diese ausreichend, rät der Dachverband Budgetberatung Schweiz grundsätzlich zu Taschengeld. Denn nur, wenn ein Kind eigenes Geld besitzt, lernt es auch langfristig damit umzugehen.
Die Höhe des Sackgeldes hängt vom Alter ab
Die Höhe des Sackgeldes sollte dem Alter des Kindes entsprechen und ins Familienbudget passen. Bei der Einführung von Sackgeld ist es sinnvoll, mit kleinen Beiträgen zu starten. Für Kindern im Alter von 6 Jahren ist beispielsweise 1 Franken pro Woche ausreichend. Mehr als der absolute Betrag steht zu Beginn im Zentrum, dass die Kinder das Prinzip Sackgeld verstehen und ein Gefühl für das erste eigene Geld entwickeln.
Sind die Kinder älter, kommen weitere Bedürfnisse hinzu und die Summe wird wichtiger. Das Kind ist selbstständiger und möchte gewisse eigenen Entscheidungen fällen und finanzieren können. Im Alter zwischen 10 und 15 kann das monatliche Sackgeld zwischen 25 und 80 Franken betragen. Hat der Nachwuchs bereits ein eigenes Konto, wie zum Beispiel ein Jugendkonto, empfiehlt sich eine Überweisung auf das Konto der Jugendlichen. Dies bezweckt, dass der oder die Jugendliche im gleichen Zuge mit der Führung eines Bankkontos vertraut wird.
Wichtig ist, dass Eltern ihrem Nachwuchs aufzeigen, was die Höhe des Sackgeldes bestimmt. Das schafft Transparenz und gegenseitiges Verständnis, auch wenn der Betrag beispielsweises aufgrund eines kleineren Familienbudgets geringer ausfällt.
Empfehlungen zum Sackgeld in jedem Alter
Alter | CHF pro Woche | CHF pro Monat |
Ab 6 | 1 | – |
Ab 7 | 2 | – |
Ab 8 | 3 | – |
Ab 9 | 4 | – |
10 bis 11 | – | 25 bis 30 |
12 bis 14 | – | 30 bis 50 |
Ab 15 | – | 50 bis 80 |
Quelle: Dachverband Budgetberatung Schweiz
Das Sackgeld darf auch mal aufgebraucht sein
Damit das Kind langfristig lernt, verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen, sollten Eltern das Taschengeld regelmässig und unaufgefordert auszahlen. Die Auszahlung sollte dabei kein Teil eines Belohnungs- oder Bestrafungssystems sein. Wird das Geld zum Beispiel wegen schlechter Schulnoten gekürzt, empfindet es das Kind schnell als unfair und es können Konflikte entstehen.
Reicht das Sackgeld nicht aus, ist als Eltern von einem Füllen der finanziellen Lücke abzusehen. Denn auch wenn sich das Kind lautstark darüber beschwert, dass es seiner Meinung nach zu wenig Geld erhält, ist es für den Lernprozess des Kindes zentral, am vereinbarten Betrag festzuhalten. Nur so kann es lernen, sich das Geld besser einzuteilen.
Kommt es jedoch wiederkehrend zu einem Engpass, können die Eltern das Gespräch suchen. Darin diskutieren alle gemeinsam und offen über mögliche Lösungen. Zum Beispiel eine Umverteilung der Ausgaben oder eine Aufstockung des Sackgelds.
Bonus zum Sackgeld selber verdienen
Wird dem Kind sein «Einkommen» zu gering, schaffen kleine Zusatzjobs Abhilfe und fördern zugleich das Bewusstsein zum Geldverdienen. So können Eltern ihre Kinder für Ämtli im Haushalt und Garten mit einem finanziellen Bonus belohnen. So bietet es sich an, dass wenn Kinder etwa beim Rasen mähen, beim Auto putzen oder Staubsaugen mithelfen, sie sich einen kleinen Betrag dazuverdienen können. Kleinigkeiten, wie zum Beispiel den Tisch decken, sollte das Kind aber weiterhin freiwillig übernehmen.
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